Essstörungen
Was versteht man unter Essstörungen?
Essstörungen galten lange Zeit als eine vorwiegende "Frauenkrankheit". Mittlerweile betrifft diese aber schon eine Vielzahl von Männern. Diese haben ein sehr komplexes Krankheitsbild. Ursachen können seelische, biologisch-genetische, familiäre, geschlechtsspezifische, psychosoziale und soziokulturelle Faktoren sein.
In der Behandlung von stark ausgeprägten Essstörungen sehe ich neben einer psychotherapeutischen Behandlung eine zusätzliche ärztliche Behandlung und vor allem bei Jugendlichen die Einbeziehung wichtiger Bezugspersonen (Familie) als manchmal notwendig an. Essstörungen können sich auf verschiedene Weise zeigen. Im Wesentlichen werden drei Hauptformen unterschieden:
Magersucht
Typisch für die Magersucht (Anorexia nervosa) ist ein starker Gewichtsverlust, aufgrund von eingeschränkter Nahrungsauswahl und Zufuhr. Der BMI (Body-Mass-Index) liegt bei den Betroffenen Erwachsenen höchstens bei 17,5. Jugendliche die von Magersucht betroffen sind, wiegen für ihr Alter zu wenig oder nehmen – obwohl sie älter und größer werden – nicht ausreichend zu.
Bulimie
Vom äußeren Erscheinungsbild sind bulimische Frauen oder Männer unauffällig und nicht erkennbar unter welchem inneren Druck diese stehen.
Kennzeichen der Bulimie sind häufige Essattacken, bei denen in kurzer Zeit große Nahrungsmengen gegessen werden. Um die Kalorienzufuhr „rückgängig“ zu machen und nicht zuzunehmen, lösen die Betroffenen selbst Erbrechen aus. Dieses wird dann meist zunächst als sehr entlastend erlebt.
Binge-Eating-Störung
Wiederholte Essattacken kennzeichnen die Binge-Eating-Störung bzw. Binge Eating Disorder. „Binge“ ist das englische umgangssprachliche Wort für ein Gelage, eine Prasserei, also eine Situation, in der übermäßig viel gegessen oder auch viel getrunken wird. Bei den wiederkehrenden Essanfällen werden enorm große Mengen gegessen. Die Betroffenen haben das Gefühl, bei diesen Anfällen die Kontrolle über das Essen verloren zu haben und stehen dadurch meist unter einem ausgeprägten Druck, - Stress,- und manchmal anschließendem Schuldgefühl.
Im Unterschied zur Bulimie werden bei Betroffenen mit einer Binge-Eating-Störung die Essattacken nicht durch andere Maßnahmen „ungeschehen“ gemacht. Das heißt, die Betroffenen versuchen Ihren inneren Druck nicht mit Sport, Verzicht auf Nahrung oder Erbrechen auszugleichen. Die Betroffenen leiden deshalb häufig unter Übergewicht, was psychisch als sehr belastend empfunden wird.
Adipositas
Übergewicht beginnt ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 kg/m2. Ab einem BMI von 30 kg/m2 spricht man von Adipositas.
Übergewicht entsteht immer dann, wenn dem Körper mehr Energie zugeführt wird, als dieser verbraucht. Man spricht von einer positiven Energiebilanz.
Neben ungünstigen Lebensstilfaktoren kommen auch noch andere Ursachen in Frage, wie:
- Fehlerhafte Ernährungsgewohnheiten (zuviel Fett, Zucker, usw... keine geregelten Mahlzeiten, Stress beim Essen, usw...)
- Bewegungsmangel
- Psychische Einflussfaktoren (z.B. Depressionen, Traumen,...)
- Genetische Faktoren (Gene kommen als Mit- jedoch nicht als Hauptverursacher für Übergewicht in Frage)
- Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion)
- Hormonelle Ursachen (z.B. Wechseljahre)
- Medikamente (wie z.B. die Einnahme bestimmter Antidepressiva, Kortison...)
Behandlung von Essstörungen
Als sehr hilfreich in der psychotherapeutischen Behandlung hat sich neben systemischen Interventionsmethoden auch die von mir angebotene Hypnotherapie erwiesen. Vor allem die große Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, der oft blockierte Zugang zu den eigenen Gefühlen und die Auswirkungen auf Familie, Freundeskreis und Schule können Behandlungsthemen in der Psychotherapeutischen Behandlung sein.
Diese Auswirkungen können vielfältigen Ursachen zugrundeliegen und mit mir gemeinsam in therapeutischen Gesprächen beleuchtet und nach Lösungen gesucht werden.